Wie?

Erste Überlegungen

Im Schuljahr 2016/2017 soll die neue IGS an den Start gehen. Wie sie genau aussehen soll, darüber sollten wir uns aber jetzt schon Gedanken machen. Ein Hauptziel dieser Seite ist es, gute Ideen von Lehrern, Eltern und Schülern zu sammeln und an dieser Stelle zusammenzutragen.

Um etwas zu realisieren, braucht man eine klare Vorstellung davon, wie das Endresultat aussehen sollte. Bisher sind dies alles nur erste Überlegungen einzelner. Doch je mehr wir über „unsere neue Schule“ nachdenken und je mehr wir auf gute (auch kritische) Vorschläge von anderen hören, desto mehr nimmt unsere Vision Gestalt an. Hier also unsere ersten Ideen:

Wie bereits unter dem Punkt „Warum“ geschildert, reichen die Schülerzahlen nicht mehr aus, um drei einzelne Schulen in unserem Ort zu halten. Statt nun zu warten, bis nach und nach eine Schule nach der anderen schließt, bis letztlich nur noch eine große Schule alle Schüler aufnimmt, wollen wir jetzt handeln: Wenn wir alle drei Schulen zu einer großen Schule fusionieren, könne wir eine IGS gründen, die 5 bis 6 zügig ist (also Klasse 5a,5b,5c,5d,5e,5f) hat. Hiermit hätten wir eine ganz entscheidende Grundlage für eine gute Schule, denn sämtliche Ressourcen einer Schule (Lehrer, Geldmittel, Ausstattung usw.) werden nach den Schülerzahlen berechnet. Statt drei Schulen, die immer knapp am unteren Limit kämpfen, hätten wir somit eine große Schule, die wesentlich mehr Angebotsvielfalt bieten könnte.

  

Eine große Schule für alle

Eine so große Schule kommt nur leider in keinem der drei frei werdenden Gebäude alleine unter. Besonders bei einer IGS benötigen wir neben den Klassenräumen viele zusätzliche Räume für Differenzierung, freies Lernen, Freizeit usw. Dies ist besonders wichtig, da wir auch den stärkeren Schülern auf Gymnasialniveau etwas bieten wollen und hierfür schon bei der Raumplaung auf Differenzierungsmöglichkeiten achten müssen. Daher wollen wir beide Standorte (Ahrentsschildstraße UND Sudheimer Straße) nutzen, um so ausreichend Platz für alle zu haben.

Eine unserer ersten Ideen, wie wir das Problem der zwei Standorte angehen könnten, war diese: An beiden Standorten sollten jeweils zwei bis dreizügig alle Klassen von 5 bis 10 unterrichtet werden, dabei sollte an dem einen Standort einen Ganztagszweig, an dem anderen einen Halbtagszweig eingerichtet werden, um es so allen Eltern rechtzumachen. Inzwischen halten wir diese Idee für ziemlich unklug, weil sie zu einer  dauerhaften Spaltung des Kollegiums und der Schule führen könnte und unsere Schule somit kaum noch eine Einheit wäre.

Von den verschiedenen Vorschlägen und Ansätzen, die grundsätzlich denkbar sind, möchten wir hier ein Modell vorstellen, um zu zeigen, wie sich dieses Problem innerhalb eines pädagogischen Gesamtkonzepts grundsätzlich lösen lässt. Dieses Modell basiert auf sogenannten „Jahrgangshäusern“, wie es sie an der „Offenen Schule Waldau“ in Kassel gibt. Dort werden die Klassen immer in Doppeljahrgängen (5/6, 7/8 und 9/10) bewusst in separaten Gebäuden untergebracht, um das sonst riesige System in drei kleinere zu unterteilen. Übertragen auf Northeim könnte dies so aussehen:

 

Eine Schule mit zwei Standorten

Die Jahrgänge 5/6 und 7/8 sind in den beiden Schulgebäuden an der Arentsschildtstraße untergebracht, die Jahrgänge 9/10 am Standort Sudheimer Straße mit ihrer Nähe zu den Berufsbildenden Schulen.

Jeder Jahrgang startet mit einem eigenen Lehrerteam, das auch ihr Lehrerzimmer in der Nähe der Klassen haben sollte und Schüler wie Lehrer richten sich ihren persönlichen Bereich in der Schule ganz nach ihren Vorstellungen für zwei Jahre fest ein. Alle zwei Jahre wechseln die Klassen zusammen mit ihrem Lehrerteam komplett an den nächsten Standort, wo sie wieder 2 Jahre bleiben. Wichtig ist bei diesem Konzept, dass das Lehrerteam mit der Klasse mitgeht und so nach und nach auch alle Standorte durchwandert.

 

Vorteile der zwei Standorte

 Dieses Modell hat viele positive Aspekte:

    • Die Lehrer sind mit einem Großteil ihrer Stunden möglichst im eigenen Jahrgang und somit fest an einem Standort eingeplant. Pendeln zwischen den Standorten wird dann nur selten nötig sein.
    • Einer Spaltung der Schule aufgrund der zwei Standorte wird entgegengewirkt, weil man sozusagen mit seiner Klasse „mitwächst“: Jeder wird nach und nach in jedem Standort einmal zuhause sein.
    • Durch die Vier- oder Fünfzügigkeit ist es wesentlich einfacher, in einem Jahrgang parallel zu arbeiten bzw. im Team vorzubereiten: Der Arbeitsaufwand für Jahresplanung, Testentwürfe, differenzierende Materialien usw. kann dadurch besser verteilt werden. Dadurch wird jeder etwas entlastet.
    • Statt eines riesigen Schulsystems mit 24-35 Klassen und vielen Lehrern, dass schnell unüberschaubar oder anonym werden kann, können wir in den drei kleineren Doppeljahrgangs-Systemen die Vorteile beibehalten, die wir an unseren jetzigen recht kleinen Schulen sehr zu schätzen gelernt haben: Im Lehrerzimmer kennt jeder jeden, wir haben mehr Nähe zu den Schülern, kennen alle ihre Namen, wissen mit wem wir wie umzugehen haben. Und wir bekommen trotzdem die Ressourcen für eine große Schule, die uns in unserer kleinen Schulen momentan doch immer wieder fehlen
    • Drei Standorte nutzen zu können, bedeutet einen entscheidenden Platzvorteil und es blieben noch weitere Räume, übrig um für jede Klasse Differenzierungsräume, Gruppenräume, schülernahe Lehrerstationen usw. einzurichten.
    • Manchen gefällt vielleicht auch die Idee, dass man von Klasse 5 bis 10 mit seiner eigenen Klasse mitwächst. Das hierdurch entstehende Vertrauensverhältnis ist ein wichtiger Baustein für die pädagogische Arbeit und kann ein wichtiger Beitrag zu einem störungsfreierem und angenehmeren Unterricht sein.
    • Wir können gezielt die Vorteile der Standorte nutzen. So bietet es sich z.B. an, den Doppeljahrgang 9/10 am Standort Sudheimer Straße einzurichten, um die vielen Angebote der BBS mit zu nutzen und die schon jetzt bestehenden Kooperationen weiter auszubauen. Für den Doppeljahrgang 5/6 würde sich hingegen der Standort Arentsschildtstraße anbieten, um die Nähe zum Schwimmbad zu nutzen und den Kleinen das Schwimmen beizubringen.

 

Ausblick

Auch wenn momentan vieles noch ungewiss ist und manche dem Vorhaben IGS an zwei Standorten verständlicherweise kritisch gegenüberstehen, sind wir doch sicher, dass die Idee einer attraktiven und starken Schule für alle neben dem Gymnasium viele begeistern wird: Pädagogen, Eltern und nicht zuletzt auch die Schüler, die einmal an der IGS Northeim zur Schule gehen werden.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich auf den Weg zu machen. Jetzt ist die Zeit für eine IGS in der Kreisstadt gekommen: für Lehrer und Lehrerinnen - und für Eltern, die ihr Kind an einer starken Schule für alle anmelden möchten. Doch dafür müssen wir die Angst vor dem Ungewissen hinter uns lassen und uns von pädagogischen Idealen und Zielen leiten lassen.

Der erste Schritt auf dem Weg ist eigentlich ganz einfach und doch vielleicht schwerer, als man denkt. Jetzt sollten wir zu unseren Überzeugungen stehen und es laut aussprechen:

 

Wir wollen die IGS Northeim!